Frauen auf dem Bau gegen den Fachkräftemangel: Zahlen & Strategien

Malerin, Schreinerin & Maurerin gesucht – mehr Frauen auf dem Bau gegen den Fachkräftemangel: Zahlen, Fakten, Strategien

Immer mehr junge Frauen in der Schweiz entscheiden sich für eine Ausbildung oder ein Studium in einem Bauberuf. Und verdienen dann nicht nur gut, sondern wirken damit auch dem akuten Fachkräftemangel entgegen. Aber nicht in jedem Bauberuf gibt es gleich viele weibliche Bauarbeiter. Welche Baujobs sich Frauen besonders häufig aussuchen, welche Berufe eher selten und wie Bauunternehmen ein attraktiverer Arbeitgeber im Wettbewerb um die weiblichen Fachkräfte werden, erfahren Sie hier.


So schlimm ist der Fachkräftemangel im Schweizer Bauwesen wirklich

Der Mangel an Fachkräften auf dem Bau nimmt seit Jahren zu. Und das nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz West- und Mitteleuropa. Die Arbeitslosenquote lag im Februar 2023 hierzulande auf einem Rekordtief mit schweizweit nur noch 2,1%, beziehungsweise insgesamt nur noch 98.452 arbeitslos gemeldeten Personen. Im Jahr 2021 betrug die Quote noch 3,0%. Im Umkehrschluss hat die Beschäftigungsquote mit insgesamt 5,242 Mio. erwerbstätigen Personen im vierten Quartal 2022 noch einmal um 0,8% zugelegt. Und während viele ältere Beschäftigte der Babyboomer-Generation allmählich aus dem Erwerbsleben ausscheiden, wachsen – der Alterspyramide entsprechend – immer weniger Nachwuchskräfte nach. Der Arbeitsmarkt ist also quasi leergefegt – über 120.000 offene Stellen waren Ende 2022 unbesetzt.

  • Laut einer aktuellen Studie der Dynasjobs AG wird sich der Fachkräftemangel in der Schweiz bis Ende 2023 weiter auf rund 200.000 offene Stellen fast verdoppeln.
  • 2025 wird es dann den Prognosen zufolge 365.000 unbesetzte Stellen geben. Der Höhepunkt wird den statistischen Berechnungen zufolge vermutlich um 2030 erreicht.
  • Die derzeit im stärksten vom Fachkräftemangel betroffenen Branchen in der Schweiz sind das Gesundheitswesen (17% der offenen Stellen), die Bauwirtschaft sowie Hotellerie & Gastronomie (jeweils 13%). Am häufigsten gesucht werden zudem branchenübergreifend die Berufsbilder LogistikerIn, Lkw-FahrerIn sowie IT-Fachmänner und -frauen (zusammen 28% der offenen Stellen).
  • Hier finden Sie mehr Informationen zum → Fachkräftemangel im Bauwesen – Fakten, Ursachen und Lösungen.
  • Zum Glück nimmt die Zahl der Frauen, die einen Bauberuf erlernen und dann eine Stelle auf dem Bau suchen, immer weiter zu. Das bremst den Effekt etwas ab. Frauen helfen somit, die aufreissende Lücke der Babyboomer-Generation auf dem Bau zu schliessen.


Der Frauenanteil auf dem Bau im internationalen Vergleich: Schweiz im Mittelfeld

Der Frauenanteil in der Schweizer Bauwirtschaft lag Ende 2022 bei rund 15%. Das ist ein deutlicher Zuwachs, lag der Wert doch vor einigen Jahrzehnten noch im niedrigen einstelligen Bereich. Im internationalen Ländervergleich rangiert die Schweiz damit im Mittelfeld, allerdings mit immer noch viel Luft nach oben.

  • In Norwegen, mit seinem für skandinavische Länder typischen, geschlechtsneutralen Erziehungs- und Bildungssystem, beträgt der Anteil weiblicher Bauarbeiter rund 35%.
  • In Deutschland sind – je nach Statistik – rund 18% der Beschäftigten in der Bauwirtschaft Frauen, in Österreich 15% und in Frankreich 13%.
  • In den angelsächsisch geprägten Ländern liegt die Frauenquote im Bauwesen meist nur um die 10%, von 12% in Australien und Kanada, über 11% in Grossbritannien bis 9% in den USA.
  • Die Länder in Süd- und Osteuropa haben überwiegend noch eine deutlich stärker männerdominierte Bauwirtschaft. Der Anteil weiblich besetzter Stellen liegt hier im einstelligen Bereich (3 bis 7%).


Diese Bauberufe suchen sich Frauen besonders gerne und auch ungerne heraus

Nicht alle Bauberufe profitieren gleichermassen von dem steigenden Anteil weiblicher Beschäftigter. Den höchsten Frauenanteil verzeichnet dabei das Malerhandwerk. Hier sind inzwischen schweizweit über 40% der Belegschaften Malerinnen. In manchen Kantonen stellen Frauen mittlerweile sogar bereits die Mehrheit bei den Auszubildenden zur Malerin und zum Maler. Andere Bauberufe sind für Frauen jedoch offenbar nach wie vor sehr unattraktiv. So beträgt die Frauenquote im Metallbau, Gerüstbau, bei Dachdeckern und ungelernten Hilfsjobs immer noch deutlich unter 5%.

  • Der allgemeine Trend von immer weniger Lehrlingen und dafür mehr Studierenden ist auch bei Frauen zu verzeichnen. Als Gründe werden meist die besseren Karrierechancen, Arbeitsbedingungen und finanziellen Anreize angegeben, also das zu erwartende Lohnniveau.
  • Frauen entscheiden sich dabei auch überproportional oft für soziale, künstlerische und kreative Berufe. Das zeigt sich auch an den beliebtesten Lehrberufen von Frauen im Bauwesen. Dazu zählen vor allem Malerin, Zeichnerin, Schreinerin, Gärtnerin und Zimmerin, aber auch Elektroinstallateurin.
  • Überdurchschnittlich häufig suchen Frauen dann in den Baubereichen Architektur, Planung und Vermessung einen Job. Die höchsten Frauenquoten haben dementsprechend Stellen in den Bereichen Architektur, Stadt-, Raum- und Bauplanung, Kultur- und Wasserbau, Vermessung und Kartografie sowie Baukalkulation, Bauabrechnung und Bauüberwachung,


Wie man als attraktiverer Arbeitgeber mehr weibliche Facharbeiterinnen wirbt: ICM Bau hilft Ihnen dabei!

Die Bezahlung in der Schweizer Bauwirtschaft ist im Allgemeinen gut. Der zunehmende Fachkräftemangel lässt das Lohnniveau zudem steigen. Dennoch verdienen weibliche Bauarbeiterinnen in vielen Unternehmen immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen. Branchenübergreifend beträgt der Gender-Pay-Gap in der Schweizer Gesamtwirtschaft laut dem Statistischen Bundesamt 18%. Rechnet man objektive Faktoren wie unterschiedliche Ausbildungsniveaus und zugehörige Dienstjahre heraus, beträgt die objektiv nicht erklärbare Lohndifferenz immer noch 7,8%. Die wichtigste Anreizmassnahme für Bauunternehmen, um mehr Frauen für ihre offenen Stellen zu werben, lautet daher: Gleicher Lohn für gleiche Leistung – egal ob Mann oder Frau. Hier die wichtigsten Faktoren für eine grössere Attraktivität als Arbeitgeber und für mehr Frauen auf den eigenen Baustellen.

  • Faire Löhne mit gleichem Gehalt bei gleicher Leistung
  • Flexible Arbeitsmodelle für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Teilzeitmöglichkeiten)
  • Anbieten einer eigenen oder alternativ Zuschüsse zu einer Kinderbetreuung
  • Wertschätzende und mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur
  • Moderne Führungsebenen mit gleichberechtigten Aufstiegschancen
  • Transparente und wirksame Prozesse zur Ahndung von Sexismus, Belästigung und Diskriminierung
  • Gezielte Ansprache von weiblichen Fachkräften (einzelne Kampagnen für Männer und Frauen)
  •  Ein modernes, fortschrittliches und zeitgemässes Arbeitgeberimage



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